Gestern: Unterbrechungsmarketing. Heute: Erlaubnismarketing.

Personal Branding 2.0
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Seth Godin hat 1999 in seinem Buch „Permission Marketing“ ein Konzept bekannt gemacht, dass heute relevanter denn je ist: Die erdbebenartige Verschiebung von lautem, fast schon Marktschreierischem Marketing hinzu Marketing, dass die Menschen der Zielgruppe, die erreicht werden soll, maximal Nutzen-fokussiert um Erlaubnis bittet, eine Beziehung mit ihnen eingehen zu dürfen.

2020, und Marketing ist immer noch laut wie in den 90ern.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber in meiner subjektiven Wahrnehmung ist das meiste Marketing, das ich zu Gesicht bekomme, egal ob Online oder Offline, immer noch laut wie ein Studioline Haargel TV Spot der 90er Jahre. Pop Ups, die einem ins Gesicht fliegen, sobald man eine Website öffnet, Pre-Roll Youtube Anzeigen, in denen die neuste Zahnpasta Innovation beworben wird, ohne die man nicht mehr leben kann und Outdoor Plakat Werbung, die mit gefühlt 25 „%“ – Zeichen auf das günstigste Schnäppchen um die Ecke aufmerksam machen möchten (Zugegebenermaßen basieren zumindest Youtube Ads auf der Analyse des eigenen Suchverhaltens auf Google und versuchen eine gewisse Relevanz zu bieten). Und das Ganze in einer Zeit, in der nicht nur unsere Aufmerksamkeitsspanne unter derjenigen eines Goldfisches liegt, sondern wir einfach müde sind, ständig mit solch guter alter Reklame bombardiert zu werden. Der Rückschluss des ein oder anderen Marketers scheint nicht gewesen zu sein, dass die Kommunikation und Werbeinhalte relevanter werden müssten, sondern dass einfach lauter geschrien werden muss, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu bekommen.

Leiser schreien, relevanter werden, Vertrauen aufbauen.

Was also ist der Weg, der die Lösung verspricht? Etwas leiser, aber dafür mit relevanteren (=unterhaltenden, packenden, begeisternden, Nutzen-Stiftenden… – ich denke der Punkt ist klar) Inhalten schreien, dadurch Aufmerksamkeit gewinnen und im Anschluss durch Interaktion und noch mehr Nutzen-stiftende Inhalte eine von Vertrauen geprägte Beziehung aufbauen, die sich die Erlaubnis des Kunden eingeholt hat, weiter mit ihr oder ihm zu kommunizieren und dementsprechend nachhaltig ist. Ganz einfach also, oder?

Klar, auch beim Erlaubnismarketing wird am Anfang geschrien und versucht Aufmerksamkeit zu erlangen. Ohne Aufmerksamkeit wird’s schwierig. Der Unterschied zum klassischen Unterbrechungsmarketing liegt allerdings in zwei Aspekten. Erstens, auf welche Art und Weise geschrieben wird: beim Erlaubnismarketing mit relevanten Inhalten. Beim Unterbrechungsmarketing: mit allem was Aufmerksamkeit bringt, auch gerne schockierende, schrille Inhalte – Hauptsache Aufmerksamkeit.

Zweitens, wie lange mit Marketingaktivitäten versucht wird, sich Aufmerksamkeit zu erkämpfen. Beim Erlaubnismarketing dient ein „Nein“ des Betrachters/-in (z.B. durch das Nicht-Anklicken einer Anzeige) als Signal, dass die Inhalte nicht relevant genug sind. Oder die Kommunikation nicht klar genug ist. Oder andere Aspekte, die bedeuten, dass man das nächste Mal als Marketer einen besseren Marketing-Job machen sollte. Beim Unterbrechungsmarketing wird stattdessen weiterhin versucht, trotz „Nein“ des Betrachters/in auf die gleiche Art und Weise, notfalls einfach häufiger, die Aufmerksamkeit zu erzwingen. Old School. Frei nach dem Motto „Was lange währt, wird (schon irgendwann) gut“. Passender wäre zu sagen „Was sich die Erlaubnis und das Vertrauen des Betrachters/in einholt, wird gut.“

Was meinst Du? Wie erlebst Du Marketing heute? Kontaktiere mich gerne via Email an hello@beyondbranding.net – ich freue mich, bald von Dir zu hören. Und wenn Dir der Artikel gefällt, freue ich mich sehr, wenn Du ihn auf LinkedIn teilen würdest. 🙂

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